Was sind PIWIs
Lisa Luckert2023-01-21T15:29:39+01:00Einige von euch haben vielleicht schon mal etwas von PIWIs gehört. PIWI ist die Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Rebsorten und diese werden für den Weinbau immer wichtiger.
Durch die Klimaveränderung haben auch wir immer mehr mit Wetterextremen zu tun. Von Maifrösten, Hitzewellen über Starkregen bis hin zu Stürmen, sind dies alles Wetterphänomene, die dem Winzer ganz schön zu schaffen machen.
2021 lagen wir deutlich über dem Niederschlags Soll-Wert von 78 l/m2. Im Durchschnitt regnete es letztes Jahr in Deutschland 110 l/m2 und das noch gepaart mit einigen Stürmen und Sturmböen hatten es Pilzkrankheiten, wie Peronospora (Falscher Mehltau) und Oidium (Echter Mehltau) sehr einfach, sich stark zu vermehren. Das hatte hohe Ertragseinbußen zu Folge. Teilweise hatten die Winzer einen Ernteausfall von bis zu 70% zu verbuchen. Bei einigen Weinbergen hatte man sogar einen totalen Ernteausfall von 100%.
Doch auch hier hat man sich zum Glück schon sehr rechtzeitig Gedanken gemacht und sich mit der Züchtung von PIWIs beschäftigt. Eine der ältesten PIWI-Sorten ist der Johanniter, den es schon seit 1968 gibt.
PIWIs bringen einige Vorteile mit sich und das ist nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten oder Frost, sondern auch einen reduzierten Pflanzenschutz, was wiederum einen großen ökonomischen Nutzen mit sich bringt. Doch noch viel wichtiger ist, die PIWIs steigern die Ertragssicherheit, da in solchen Jahren, wie im Jahr 2021 keine Ertragseinbußen, wegen extrem starken Befalls von Pilzkrankheiten zu rechnen ist.
Aktuell werden in Deutschland nur knapp 3 Prozent der angebauten Rebflächen mit PIWIs bepflanzt und vermehrt werden PIWIs eher von den Biowinzern angebaut.
PIWIs sind in meinen Augen eine sehr vielversprechende und zukunftsorientierte Anbauweise in Zeiten, in denen wir immer mehr mit Wetterextremen zu kämpfen haben.